Skulpturen und Lyrik von Georg Becker und Gisela Becker-Berens im Amüseum am Wasserfall

Gisela Becker-Berens und Georg Becker, Foto: Thomas Merkenich

Ab dem 12. November präsentiert das Ehepaar Georg Becker und Gisela Becker-Berens in „Zu den Wurzeln“ Skulpturen und Lyrik in der städtischen Galerie des Amüseums am Wasserfall. Der Reiz der Ausstellung liegt in der Begegnung von Holzarbeiten und Gedichten, der Kombination aus physischem Dasein des Holzes und der Leichtigkeit der lyrischen Imagination.

Beide Künstler sind im Trierer Land geboren und aufgewachsen und leben seit 50 Jahren im Rheinland, wo sie künstlerisch gemeinsam oder jeder für sich tätig sind. Die Bindung zu ihrer Herkunftsregion und Umgebung haben beide durch familiäre und freundschaftliche Kontakte nie verloren: „Mit der Ausstellung in Saarburg verbinden wir eine Rückkehr zu unseren Wurzeln, sichtbar in der Faszination für die Bearbeitung heimischer Hölzer und in Gedichten, die auch unsere Heimat thematisieren“, erläutert das Künstlerpaar.

Inhaltlich gehen beide Kunstformen in der Ausstellung einen Dialog ein, der von der Besucherin oder dem Besucher interpretiert werden möchte. Skulpturen und Gedichte sind einander zugeordnet. Die Skulptur steht im Vordergrund und an der Wand dahinter hängt das von der Dichterin als passend empfundene Gedicht. Der kreative Prozess ähnelt sich bei beiden Künstlern: Aus dem groben Holz erarbeitet Georg Becker durch verschiedene Arbeitsprozesse feinpolierte Skulpturen, die eine große Leichtigkeit durch Drehung, Durchbrüche, ihre meist vertikale Bewegung vorweisen. Die Gedichte von Gisela Becker-Berens entstehen zuerst als Gedanke und werden überarbeitet, bis die endgültige Fassung steht, ungereimt in Kleinschreibung und zumeist ohne Satzzeichen. „Damit möchte ich eine intensive Beschäftigung mit dem Text anstoßen“, betont Becker-Berens.

Zur Ausstellung gehört eine Fotodokumentation der bildhauerischen Arbeit in Schwarz-Weiß mit gerahmten Arbeiten des französischen Fotografen Jean-Philippe Jarlaud. Eine Lesung der Gedichte durch die Autorin sowie ein Künstlergespräch finden im Rahmen der Vernissage am Sonntag, 12. November um 11 Uhr im Amüseum statt. Die Ausstellung „Zu den Wurzeln“ ist noch bis zum 18. Februar 2024 im Amüseum zu sehen.

Zu den Künstlern

Georg Becker

  • geboren 1949 in Schillingen bei Trier
  • Erstberuf Buchhändler in Trier und Köln
  • 1974 –1978 Kunststudium und Studium der Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln; Lehrtätigkeit in Köln
  • seit 1999 freischaffender Bildhauer mit eigenem Atelier in Bergisch Gladbach
  • Skulpturen in privatem und öffentlichem Besitz, z.B. in der Kunstsammlung der Kreissparkasse Köln
  • Teilnahme an internationalen Bildhauersymposien
  • Ausstellungen im In- und Ausland – Mitglied im BBK Köln
  • Mehr unter www.georgbecker-skulpturen.de

Gisela Becker-Berens

  • geboren in Hermeskeil
  • aufgewachsen in Saarburg
  • Lehramtsstudium in Saarbrücken
  • Lehrerin an verschiedenen Schulformen
  • lebt mit ihrem Mann, dem Bildhauer Georg Becker, in Bergisch Gladbach

Literarische Aktivitäten, Veröffentlichungen und Gedichtbände (Auswahl)

  • begründet 2011 und organisiert seither den „Lyrikpfad an der Strunde“ mit vorwiegend zeitgenössischen Gedichten in Bergisch Gladbach
  • veranstaltet Lesungen
  • lyrische Beiträge zu Ausstellungen mit Georg Becker und anderen Künstlerinnen und Künstlern
  • Lyrik und Prosa in zahlreichen Anthologien, z.B. in „Versnetze“
  • Verlag Ralf Liebe, Weilerswist, im Heider-Verlag, Bergisch Gladbach, Bookspot Verlag u.a.
  • hoffnung in blassorange, Gedichte, Wiesenburg Verlag, Schweinfurt 2008