Erneuerbare Energie aus dem Wasserfall
Wasserkraftanlage der Stadt Saarburg im Amüseum
Erste Elektrizität entstand am Wasserfall in Saarburg schon im Jahre 1900. Mit einem einfachen hölzernen Wasserrad und einem Generator erzeugte man Strom für die Straßenbeleuchtung des umliegenden Buttermarktes. Die Stadt Saarburg war so eine der ersten Städte mit elektrischer Straßenbeleuchtung. Im Zuge der Industrialisierung wurde der Strombedarf aber immer größer. So wurde im Jahr 1936 eine Francis-Turbine, die mehr Elektrizität erzeugen konnte, in Betrieb genommen. Die historische Anlage wurde durch eine große Generalsanierung im Jahr 2023 erhalten und besser touristisch zugänglich gemacht. Sie ist auch heute noch Zeugnis der ältesten Art der erneuerbaren Energieerzeugung. Das Wasserkraftwerk Saarburg liegt im Keller des städtischen Museums Amüseum am Wasserfall, der früheren kurfürstlichen Mühle aus dem Jahr 1657. Dort führt ein comicartiger Erklärfilm in die Geschichte der Wasserkraft in Saarburg ein und erklärt, wie genau mit einer Francis-Turbine Energie erzeugt wird. Eine Dokumentation über die im Jahr 2023 ausgeführten Sanierungsarbeiten gibt detaillierte Einblicke in das nachhaltige Projekt, das eines der wichtigsten Industriedenkmäler der Stadt erhalten hat. Neue Hinweistafeln, eine Lauschtour, die die museale Dauerausstellung sowie die Wasserkraftanlage thematisiert, machen die Anlage erlebbar. Ein Quiz vermittelt Kindern und Familien wichtige Informationen zur Wasserkraft und hilft, dass auch noch längere Zeit nach dem Besuch vom erlebten Wissen profitiert werden kann.
Heute liefert die Wasserkraftanlage rund 150.000 KWh im Jahr und versorgt das Museum sowie die Außenbeleuchtung der umliegenden Kulturgüter mit grüner Energie. Übermengen werden eingespeist.
Von der Außenplattform haben Besucherinnen und Besucher einen besonderen Blick auf den Wasserfall und können gleichzeitig den Auslauf der Anlage beobachten. Die Dauerausstellung des Amüseums am Wasserfall präsentiert die traditionellen Saarburger Handwerksberufe. In der städtischen Galerie im ersten Obergeschoss des Museums finden Wechselausstellungen regionaler und überregionaler Künstler statt.
Das Wasserkraftwerk ist ganzjährig, täglich von 11 – 16 Uhr, zu besichtigen (ausgenommen samstags). Interessierte können nur die Anlage zum Preis von 1 Euro oder das gesamte Museum zum Preis von 3 Euro (Erwachsene) besichtigen. Weitere Preismöglichkeiten sind unter www.amueseum-saarburg.de zu finden. Museums- bzw. Turbinenführungen sind auf Anfrage buchbar.
Im Jahr 2023 wurde das Projekt zum Erhalt der Wasserkraftanlage mit dem Preis Moselhelden ausgezeichnet.
Finanzielle Unterstützung für die Generalsanierung erhielt die Stadt von der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ des Landkreises, der Westenergie und der Umweltstiftung der Sparkasse Trier. Die touristische Inwertsetzung förderte die LAG Moselfranken mit dem Projekt „Musealer Bildungsraum: Nachhaltige Wasserkraft“ im Rahmen des LEADER-Ansatzes. Die Veranstaltung im Rahmen des Tags des Wassers wird zusätzlich von der Volksbank Trier unterstützt.
Link Pressemitteilung zur Generalsanierung
Link: SWR.de-Artikel
Fotos: Galerie, Richard Seer, Titelbild: Fotokunst Trier
