Nachhaltig, ökologisch und sicher entwässern

Die Arbeiten zur nachhaltigen Entwässerung der Saarburg-Terrassen und des Industriegebiets haben bereits begonnen.

Die Arbeiten zur nachhaltigen Entwässerung der Saarburg-Terrassen und des Industriegebiets haben bereits begonnen.


Stadt Saarburg startet im Bereich der Saarburg-Terrassen und des Industriegebiets eines der größten Nachhaltigkeitsprojekte

In Städten ist die Ressource Boden ein begehrtes Gut: Bürgerinnen und Bürger suchen Wohnraum oder Orte zur Freizeitgestaltung, und Unternehmen brauchen Platz zum Wirtschaften. So auch in Saarburg, wo eine nachhaltige Stadtquartiersplanung im Bereich der ehemaligen Kaserne und des Industriegebietes all diese Interessen berücksichtigt und zudem ökologisch und nachhaltig ist, indem sie eine zukunftsweisende Entwässerung realisiert.

In dieser Woche haben die Bauarbeiten zur Entwässerung des neuen Stadtquartiers Saarburg-Terrassen begonnen. Das Vorhaben ist im Bereich Boden und Wasser das größte Nachhaltigkeitsprojekt, das die Stadt Saarburg bisher umgesetzt hat.

Bisher wird das Niederschlagswasser aus der Kaserne konzentriert in den Mischwasserkanal in der Kammerforststraße geleitet. Dort fließt das Oberflächenwasser mit dem Schmutzwasser in einen gemeinsamen Kanal ab. „Das saubere Oberflächenwasser wird der Kläranlage zugeführt, was Ressourcen und Energie verbraucht und hohe Kosten verursacht“, erklärt Bürgermeister Jürgen Dixius. Zudem werden die Kapazitäten der Kanäle in Beurig dadurch belastet.

Um den Umgang mit Niederschlagswasser im Bereich des neuen Stadtquartiers und des Industriegebiets nachhaltiger und risikoärmer zu gestalten, wird das Oberflächenwasser zukünftig im Innenbereich der Kaserne in einen separaten Kanal gefasst und dann durch offene Gräben geleitet. Dieser Kanal wird in der Nähe des THW-Geländes in der Irscher Straße unter der Bundesstraße 409 durchgepresst. Von dort aus wird das Niederschlagswasser durch offene Gräben durch das Industriegebiet in die Regenrückhaltebecken und gedrosselt in den Kaselbach geleitet.

„So können wir einerseits das Kanalsystem in der Stadt entlasten, und andererseits Vorsorge für den Stadtteil Beurig leisten, denn das hier geplante Abflusssystem schützt vor Überlastung oder begrenzt zumindest die Dimensionen“, so Dixius.

Des Weiteren wurden und werden im Kasernenareal große Grünflächen angelegt, die Niederschlagswasser zurückhalten und an der Stelle des Anfalls versickern lassen, was im Zuge des Klimawandels immer dringlicher wird. Gezielte Begrünungsmaßnahmen können so wichtige Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen und ökologischen Stadtplanung sein. Neben dem sich durch die Saarburg-Terrassen ziehenden Grünstreifen soll auch im Bereich des Industriegebiets ein 850 Meter langer und 18 Meter breiter Ökostreifen geschaffen werden, in den das Niederschlagswasser geleitet wird. Er soll auch bepflanzt werden und Vögeln, Fledermäusen und Insekten eine Leitstruktur bieten.

Insgesamt investieren die Stadt Saarburg und die Gebäudegesellschaft hierfür rund 2 Millionen Euro. „Es ist wichtig, das neue Stadtquartier und das Industriegebiet nachhaltig zu gestalten. Die Betrachtung von Wasser und Boden ist hier genauso wichtig, wie Mobilität, Stadtklima und Energie. Langfristig entlasten die hier gewählten Entwässerungsmaßnahmen die Kosten für Abwasser und können Kosten für Überflutungsschäden verhindern. Sie reduzieren das der Kanalisation und Kläranlage zugeführte Wasser. Dies trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen und klimagerechten Stadtplanung bei“, schließt Dixius.