Mühlenmuseum erhält Förderung
In Saarburg gibt es zahlreiche Schätze aus der Vergangenheit, darunter auch das Mühlenmuseum Hackenberger Mühle im Staden direkt unterhalb des 17 Meter hohen Wasserfalls. Das Mühlenmuseum hat nun 28.484,14 Euro aus dem Soforthilfeprogramm für landwirtschaftliche Museum des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Teilsanierung des Mühlenzulaufs erhalten. Durch ein morsches Fundament hatte sich der Zulauf zuletzt so abgesenkt, dass das Wasser nicht mehr auf die Mühlen zuläuft, sondern in großen Teilen am Zulauf vorbei, ohne die Mühlräder zu erreichen.
Im Rahmen des Projektes soll nun der stark betroffene Teil in unmittelbarer Nähe zu den Mühlrädern mit Eichenholz repariert und das morsche Fundament mit Eichen-Kanthölzern gemäß der ursprünglichen Holzkonstruktion erneuert werden. Geplant ist die Fundamente mit unsichtbaren Edelstahl-Stützfüßen nachhaltig so zu stärken, dass einer erneuten Absenkung entgegengewirkt wird. Der Zulauf wird in seiner ursprünglichen Form erhalten. Dort, wo er brüchig ist, werden neue Teilstücke eingesetzt.
„Die Mühlräder brauchen einen zuverlässigen Wasserzulauf, um sich zu drehen. Stehen sie still, bringt dies sehr schnell weiteren Schaden. Daher sind wir nun sehr froh, den Zulauf dort zu erneuern, wo er am stärksten beschädigt ist. Für uns sind die Fördergelder sehr wichtig, denn nur mit ihnen können wir dieses Kulturgut erhalten und das beliebte Museum, das so wichtig im Saarburger Stadtbild ist, weiter mit Leben füllen“, sagt Bürgermeister Jürgen Dixius.
Bundestagsabgeordneter Andreas Steier ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass die Teilsanierung bald beginnen kann. Das Mühlenmuseum ist ein Ort der Tradition und identitätsstiftend für die Menschen bei uns in der Region – dieses kulturelle Erbe gilt es jetzt zu erhalten und zu pflegen.“
Das Soforthilfeprogramm für landwirtschaftliche Museum richtet sich an Museen in Städten und Gemeinden ländlicher Regionen. Bezuschusst werden Modernisierungsmaßnahmen und programmbegleitende Investitionen bis zu einer Höhe von 50.000 Euro. Die Höhe der Zuwendung ist dabei auf 75 Prozent der anerkennungsfähigen Ausgaben der Maßnahme begrenzt. Der Programmteil zur Förderung landwirtschaftlicher Museen gehört zum „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021“, das durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird.
Der Programmteil „Landwirtschaftliche Museen“ wird mit 4 Millionen Euro vom BMEL finanziert. Das „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021“ wird vom Deutschen Verband für Archäologie e.V. (DVA) in Kooperation mit dem Deutschen Museumbund e.V. (DMB) durchgeführt.
Die Gesamtsumme des Projekts „Teilsanierung des Mühlenzulaufs des Mühlenmuseums Hackenberger Mühle“ beläuft sich auf 37.978,85 Euro. Darin enthalten sind bewilligte DVA-Mittel von 28.484,14 Euro, ein Eigenanteil der Stadt Saarburg von 7.494,71 Euro und eine Spende des Vereins zur Förderung der Städtischen Museen von 2.000 Euro. Der Verein zur Förderung der Städtischen Museen und der Unterhaltungsverein Niederleuken stehen der Stadt Saarburg bei den Arbeiten beratend zur Seite.
Im Jahr 2018 hatte die Stadt bereits gemeinsam mit der Hilfe der beiden Vereine die Lager der Mühlräder saniert und eine halbautomatische Schmieranlage errichtet. Neun Arbeitseinsätze der vielen Ehrenamtler und städtischen Mitarbeiter mit mehr als 130 Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden damals geleistet. „Für den Einsatz der beiden Vereine, das Engagement der Familie Hackenberger, des städtischen Bauhofs und der vielen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, die in der Mühle tagtäglich Gäste empfangen oder durch das Museum führen und so für dieses Kulturgut begeistern, möchte ich mich herzlich bedanken“, so Dixius.
Über das Mühlenmuseum
Das Mühlenmuseum Hackenberger Mühle stammt aus dem 13. Jahrhundert und umfasst drei hintereinander gestaffelte Mühlen. Bis zum Jahre 1974 wurde hier Getreide zu Mehl gemahlen. Mit Originalantrieben konnte täglich eine Tonne Mehl ausgestoßen werden. Im Keller der Mühle können die Besucher die vielen Zahnräder besichtigen, die durch den Lederriemen mit dem Mahlstuhl im oberen Geschoss verbunden waren. In den oberen Räumen sind verschiedene Mahlwerke und andere Geräte zu sehen, die aus den gemahlenen Getreidekörnern nach und nach immer feineres Mehl zutage förderten.
Öffnungszeiten
April – Ende Oktober
Dienstag – Sonntag: 14 – 17 Uhr‘
Montag geschlossen