100 Jahre Josef Kochems | eine Retrospektive

Kochems PortraitNeue Ausstellung im Amüseum am Wasserfall blickt auf die Geschichten hinter den Kunstwerken

In seiner neuen Sonderausstellung präsentiert das Amüseum am Wasserfall vom 23. April bis 10. September eine Retrospektive des Schaffens des Saarburger Künstlers Josef Kochems. Die Museumsmitarbeiterinnen haben im Vorfeld Kontakte zur Familie, zu Freunden, Bekannten und Käufern aufgenommen und mit deren Hilfe eine ganz neue Ausstellung zusammengestellt. Viele der gezeigten Werke waren so noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen. Sie offenbaren eine neue Seite des in Saarburg lebenden und arbeitenden Künstlers. Oft werden die Geschichten erzählt, die der Leihende oder Stiftende mit dem Werk verbindet.

In der Retrospektive „100 Jahre Kochems“ werden zahlreiche Werke des 1923 in Saarburg geborenen Malers gezeigt. Dargestellt wird sein künstlerisches Lebenswerk, das neben den bekannten Stadtansichten von Saarburg Stillleben, Portraits und Selbstbildnisse aufweist. Die Ausstellung zeichnet ein Bild des Künstlers von seinen frühen Arbeiten bis zu den späteren Werken, die nicht nur auf Leinwand, sondern auch auf Spanplatten, Pappkarton oder Folien entstanden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Mensch Kochems, der den Saarburgern als Mann mit Anzug und Aktentasche in Erinnerung bleibt, als Künstler mit Eigenheiten und etwas Einzigartigem. „Die Idee der Ausstellung ist es, nicht nur die Bilder sprechen zu lassen, sondern den Besucher*innen die Geschichten hinter den Werken zu erzählen und ihnen so ein umfassendes und persönliches Bild auf den Künstler Kochems zu ermöglichen“, sagt Sabine Repplinger vom Amüseum am Wasserfall, die die Ausstellung konzipiert hat. So werden Bilder aus allen künstlerischen Phasen gezeigt, vom Beginn, als Kochems vom Expressionismus und der kubistischen Formenwelt eines Picasso oder Braque beeinflusst war, über die frühen 70er Jahre und seine Leidenschaft zur Landschaftsmalerei bis hin zu den 90er Jahren, in der sich der Maler der Stillleben-Malerei zuwendete. Neben Expressionismus, Kubismus und Pointillismus, sind auch viele Anregungen von Impressionisten in seinen Bildern zu entdecken. Sein eigener Stil führte die Objekte auf das Wesentliche zurück. So gelangen ihm in den Porträts eindrucksvolle und starke Charakterstudien und in den Landschaftsmalereien besondere Blicke auf die Saarburger Sehenswürdigkeiten, die ergänzt mit der dazugehörigen Geschichte den Maler in seiner Vielseitigkeit und Einzigartigkeit zeigen.

Landschaft KochemsZum Künstler

„Malen bedeutet Empfindungen und Gefühle zu verarbeiten und darzustellen. Kunst bedeutet Transparentmachen des inneren Wesens, des Erlebens, des individuellen Denkens.“ Josef Kochems

1923 in Saarburg geboren

1939-1941 Lehre als Polsterer und Dekorateur und Erwerb des Gesellenbriefes

1942-1945 Kriegsdienst

1946-1948 Besuch der Werkkunstschule Trier als Schüler von Prof. Grewenig und Peter Krisam

1948 muss er die Werkkunstschule aus finanziellen Gründen verlassen und arbeitet bis 1988 als Polsterer

lebt sein Leben lang zusammen mit seiner Schwester Susanne und deren Familie in Saarburg am Wasserfall

seit 1955 Mitglied im Kunstverein Trier e.V.; Beteiligung an Ausstellungen im Städtischen Museum Simeonstift, in der Galerie Palais Walderdorff und Einzelausstellungen in Saarburg

2004 in Saarburg gestorben