Zug um Zug
Schaffung einer städtebaulichen Verbindung und eines modernen Mobilitätsknotenpunkts im Bereich des Bahnhofs
Die Bauarbeiten für Etappe zwei haben begonnen. Der gesamte Bereich Ost wird mit zwei Rampen zur Bahnhofstraße sowie einem beidseitigen Parkbereich (Nord und Süd) umgestaltet.
Im Rahmen des Gesamtkonzepts der barrierearmen Achse vom Warsberg zum Kammerforst realisiert die Stadt Saarburg aktuell eine barrierefreie Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Beurig, die den Bahnhof als Bindeglied umfasst. Ziel des nach Etappen gestaffelten Vorhabens im Bereich des Bahnhofs ist es, eine barrierefreie städtebauliche Verbindung zu schaffen, die Entwicklung eines Mobilitätsknotenpunkts zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer voranzutreiben und mit dem neuen Bahnhofsbereich eine angemessene Visitenkarte für die Stadt und die Region zu erschaffen.
Ein Bahnhof ist für viele Städte ein Ort von hoher Zentralität und Bedeutung. Auch in Saarburg ist der Bahnhof Mobilitäts- und Verknüpfungsort für regionale und lokale Verkehrsbeziehungen und erfüllt damit eine wichtige Aufgabe für die Sicherung der Bereiche Wirtschaft, Freizeit und Tourismus. Die Stadt Saarburg verfolgt im Bereich des Bahnhofs die Absicht, an diesem Knotenpunkt ein modernes Konzept umzusetzen, das sowohl im Hinblick auf Funktionalität als auch auf städtebauliche Qualität zukunftsfähig ist.
Daher baut die Stadt Saarburg das Bahnhofsumfeld seit dem Jahr 2022 Zug um Zug nach einem in Etappen gestaffelten Plan (siehe Graphik) um. Zuvor hatte die Stadt bereits das Bahnhofsgebäude von der Deutschen Bahn erworben und das Gebäude, das auch ein Video-Reisezentrum der Deutschen Bahn umfasst, im Jahr 2017 renoviert der offenen und sozialraumorientierten Kinder- und Jugendarbeit übergeben.
„Es ist ein komplexes Gesamtvorhaben, das die Zusammenarbeit vieler Stellen und Behörden bedarf und das ist nicht immer einfach“, erklärt Bürgermeister Jürgen Dixius. Daher habe man die Arbeiten in insgesamt drei Etappen aufgegliedert. Besser angebunden werden die Innenstadt und der Stadtteil Beurig sowie der öffentliche Nahverkehr, der Individualverkehr, Fahrradfahrer und Fußgänger. Zudem steigere die Maßnahme die Aufenthaltsqualität im gesamten Bereich durch Baumpflanzungen, Sitzmöglichkeiten und Dienstleistungen.
Herzstück der Konzeption ist die Schaffung einer barrierefreien, durchgehenden und sicheren Fußgängerverbindung von der Innenstadt zum Stadtteil Beurig und damit zu den angrenzenden Schulen und dem neu geschaffenen Bürgerpark im Kirtel. Bereits in der ersten Etappe wurde die barrierefreie Rampe von der Personenunterführung zum Bahnhofsbereich und -gebäude erfolgreich errichtet. Nach den notwendigen Kabelverlegungen im Dezember baut die Stadt Saarburg im nun beginnenden zweiten Bauabschnitt zwei barrierefreie Rampen, die den Bereich zur Bahnhofstraße erschließen. Eine Rampe führt die reisenden Schülerinnen und Schüler zu den Schulen, die andere schließt den Stadtteil Beurig über den Bürgerpark Kirtel, dann das Industrie- und Gewerbegebiet in der Irscher Straße sowie das Stadtquartier Saarburg-Terrassen bis zum Kammerforst hin an. Der Bereich um das Bahnhofsgebäude an der Ostseite verändert sich beidseitig durch neue Parkplätze, Sitzgelegenheiten und Abstellanlagen für Fahrradfahrer. Insgesamt zehn Doppelstockboxen bieten dann Platz zum sicheren Abstellen von bis zu 20 Fahrrädern. Baumpflanzungen, Ruhebereiche, Grünzonen mit Querverbindungen zonieren die neuen Halte- und Parkbereiche. „Unsere Vorhaben machen den Bahnhof zugänglicher und für den Aufenthalt attraktiver. Er wird damit auch seiner Bedeutung als Eintrittsbereich zur Innenstadt gerecht“, so Dixius.
Schon seit Jahren versucht die Stadt Saarburg den Umsetzungsprozess für die barrierefreie Anbindung des Mittelgleises sowie der Bahnsteigkanten zu beschleunigen. Trotz beständiger und partnerschaftlicher Verhandlungen mit der Bahn wird eine Umsetzung, die auf Seiten der Bahn zur Realisierung des Gesamtkonzeptes geleistet werden muss, immer weiter verschoben, so dass frühestens im Jahr 2028 damit gerechnet werden kann. „Da wir hier nicht einfach eingreifen können, sind wir auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen, damit die Barrierefreiheit nicht vor und an den Gleisen aufhört“, erläutert Dixius. Um dem Ziel des barrierefreien Bahnhofs näher zu kommen, hat und wird die Stadt Saarburg sukzessiv in städtischer Verantwortung die drei Etappen realisieren und in Entwicklung bringen, die in ihrem Verantwortungsbereich liegen. Der barrierearme Anschluss des Mittelgleises und der Bahnsteinkanten muss von der Deutschen Bahn gewährleistet werden.
Als dritte und letzte Etappe wird der Anschluss im Bereich der Brückenstraße über eine Rampe zur Personenunterführung an der Westseite gebaut. Dabei werde wie auch bereits bei der Rampe an der Ostseite mit einheitlichen und regionaltypischen Materialien, wie zum Beispiel Sandstein, geplant. Dann wird auch der Parkbereich an der Westseite umgestaltet und es entstehen weitere Park & Ride-Parkplätze.
Die Kosten für die aktuelle Bauetappe zwei belaufen sich auf rund 5,3 Millionen Euro. Unabhängig von den Investitionen, die die Deutsche Bahn zu leisten hat, wird die Stadt Saarburg nach Abschluss rund 8,5 Millionen in die Entwicklung und Aufwertung des Bahnhofes und seines Umfeldes investiert haben. Die Vorhaben werden mit Mitteln des Bundes und des Landes aus dem Programm „Städtebauliche Erneuerung, Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ und des Bundes im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Planung hat das Planungsbüro Slb Architekten und Ingenieure aus Boppard übernommen.AktuellesFür die Durchführung der Arbeiten an der Ostseite sind Bohrungen, Erdabtrag und Montagearbeiten zur Errichtung einer Stützwand entlang der Bahnhofsstraße notwendig, die voraussichtlich zu einer Vollsperrung bis zum 13. April führen. Die Bahnhofstraße ist ab Einmündung Wiltinger Straße bis zur Kreuzung Klosterstraße voll gesperrt.Anwohner können zu ihren Häusern. Die Stadt Saarburg bittet alle, im Besonderen die Reisenden und Anwohner, um Verständnis für die Beeinträchtigungen.